Cybercrime

Coinbase-Hack 2025

Risiken für Kunden und rechtliche Handlungsmöglichkeiten

Unser Mandant – ein Privatanleger aus der Steiermark – der ohne jegliche Vorkenntnisse über Finanzmärkte durch aggressive Online-Werbung zur Registrierung auf der CFD-Handelsplattform „InvestFW“ verleitet wurde, verlor binnen kurzer Zeit 45.000 Euro durch hochriskante Finanzprodukte (CFD).  Trotz fehlender Erfahrung wurde er von einem Mitarbeiter der CFD-Handelsplattform gezielt zu immer höheren Einzahlungen gedrängt, risikorelevante Informationen wurden bei Rückfragen unseres Mandanten bagatellisiert. Höhere Einzahlungen führen zu höheren Gewinnen wurde unserem Mandanten suggeriert. Sogar die Einstufung als „professioneller Kunde“ wurde forciert, obwohl der zypriotischen Wertpapierfirma die völlige Unerfahrenheit unseres Mandanten von Beginn an bekannt war.

Coinbase Hack - Hilfe Opfer
  1. Was ist passiert?

    Am 11. Mai 2025 erhielt Coinbase eine Erpressungsnachricht von unbekannten Tätern, die behaupteten, durch Bestechung von Support-Mitarbeitern außerhalb der USA Zugriff auf Kundendaten erlangt zu haben. Die gestohlenen Informationen umfassten unter anderem:

    • Namen und Adressen

    • E-Mail-Adressen und Telefonnummern

    • Teilweise Sozialversicherungs- und Bankkontonummern

    • Kopien von Ausweisdokumenten

    • Kontostände und Transaktionshistorien

    Die Angreifer forderten ein Lösegeld von 20 Millionen US-Dollar in Bitcoin, um die Veröffentlichung der Daten zu verhindern. Coinbase lehnte die Zahlung ab und setzte stattdessen eine Belohnung in gleicher Höhe für Hinweise zur Ergreifung der Täter aus.

  2. Risiken für betroffene Kunden

    Obwohl keine direkten Zugriffe auf Kundengelder erfolgten, sind die gestohlenen Daten ausreichend, um sogenannte Social-Engineering-Angriffe durchzuführen. Dabei geben sich Betrüger beispielsweise als Coinbase-Mitarbeiter aus, um Kunden zur Herausgabe weiterer sensibler Informationen oder zur Überweisung von Kryptowährungen zu verleiten.

    Coinbase hat angekündigt, Kunden, die durch solche Betrugsmaschen geschädigt wurden, zu entschädigen. Die geschätzten Kosten für Schadensbegrenzung und Rückerstattungen belaufen sich auf 180 bis 400 Millionen US-Dollar .

  3. Rechtliche Handlungsmöglichkeiten

    Wenn Sie von vermeindlichen Coinbase-Mitarbeitern kontaktiert werden oder auf Grund von Phishing Angriffen Vermögenswerte verloren haben sollten folgende Schritte in Erwägung ziehen:

    1. Dokumentation: Sichern Sie alle relevanten Kommunikationen und Transaktionen, die im Zusammenhang mit dem Vorfall stehen.

    2. Kontaktaufnahme mit Coinbase: Melden Sie den Vorfall dem Coinbase-Support und fordern Sie eine schriftliche Bestätigung der Meldung.

    3. Rechtliche Beratung: Ziehen Sie einen spezialisierten Rechtsanwalt hinzu, um mögliche Ansprüche auf Schadensersatz oder weitere rechtliche Schritte zu prüfen.

    4. Anzeige erstatten: Erwägen Sie, eine Strafanzeige bei den zuständigen Behörden zu stellen, insbesondere wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind.

     

  4. Präventive Maßnahmen für die Zukunft

    Um sich vor Schäden aus dem Vorfall zu schützen, sollten Kunden:

    • Zwei-Faktor-Authentifizierung: Nutzen Sie sichere Methoden wie Authenticator-Apps anstelle von SMS-basierten Lösungen.

    • Vorsicht bei Kommunikationen: Seien Sie skeptisch gegenüber unerwarteten Anrufen oder E-Mails, die angeblich von Coinbase stammen.

    • Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoeinstellungen und -aktivitäten auf Unregelmäßigkeiten.

    • Hardware-Wallets: Erwägen Sie die Nutzung von Hardware-Wallets zur sicheren Aufbewahrung Ihrer Kryptowährungen.

     

  5. Der Coinbase-Hack verdeutlicht die anhaltende Sicherheitslrisiken im Bereich Kryptowährungen. Betroffene Kunden sollten proaktiv handeln um ihre Rechte wahren. Für weitere Informationen und individuelle Beratung stehen Ihnen Roman Taudes und Patrick Brunsteiner jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter office@atb.law oder telefonisch unter +43 1 39 123 45.