Was ist ein PigButchering Scam?
Ein Pig Butchering Scam ist eine Form des Anlagebetrugs, bei dem Täter gezielt Vertrauen aufbauen, um Opfer zur Investition großer Geldsummen zu verleiten. Der Begriff stammt aus China und beschreibt das „Mästen“ eines Opfers, bevor es „geschlachtet“ wird – also alles verliert. Die Täter nehmen über Dating-Apps oder soziale Medien Kontakt auf und geben sich als erfolgreiche Investoren aus. Über manipulierte Trading-Apps oder Webseiten täuschen sie hohe Gewinne vor. Das Opfer wird schrittweise zu immer größeren Einzahlungen verleitet. Sobald hohe Summen investiert wurden, werden Auszahlungen blockiert oder mit Gebühren verhindert. Häufig erfolgt die Kommunikation über Messenger wie WhatsApp oder Telegram. Strafrechtlich liegt meist gewerbsmäßiger Betrug und Geldwäsche vor. Rückholung des Geldes ist durch rasches Handeln, anwaltliche Unterstützung und internationale Kooperation teilweise möglich. Typische Warnzeichen sind unrealistische Renditeversprechen, emotionale Bindung und Druck zu weiteren Zahlungen.
Nachverfolgung Kryptowährung – Schlüssel zum Erfolg bei der Rückholung
Über Anleitung der Betrüger überwies unser Mandant im Jahr 2022 rd EUR 350.000,00 auf diverse Krypto-Exchanges (Coinbase, Bitpanda, Nexo) um diese dort in Bitcoin zu wechseln und an eine vermeintliche Handelsplattform zu transferieren. Nachdem er trotz mehrfacher Zusicherung die versprochenen Auszahlungen nicht erhielt sondern vielmehr aufgefordert wurde weiteres Geld einzuzahlen wandte sich das Opfer an die auf CyberCrime und Nachverfolung von Kryptowährungen spezialisierten Rechtsanwälte von ATB.LAW sowei an die Kriminalpolizei.
Durch gezielte Nachverfolgung der Kryptowährung auf der Blockchain war es möglich, den Weg der gestohlenen Assets zu rekonstruieren. Mithilfe modernster forensischer Tools und Know-how im Bereich der Blockchainanalyse konnten die BTC von den Wallets des Opfers zu einer Adresse bei der Kryptohandeslbörse Binance nachverfolgt werden.
Die Nachverfolgung der Krypto-Assets auf der Blockchain nehmen wir selbst vor – damit sparen wir Zeit und Kosten
Sicherstellung / Beschlagnahme durch Staatsanwaltschaft
Auf Grundlage der erfolgten Nachverfolgung der BTC richtete die Kriminalpolizei unmittelbar eine direkte Anfrage an die Kryptohandelsbörse die die inktiminerten Vermögenswerte erhalten hatte und ließ die sich auf dem Konto befindlichen Gelder vorläufig einfrieren. Seitens der Staatsanwaltschaft Innsbruck wurde daraufhin eine sogenannte Sicherstellungsanornung erlassen und die Beschlagnahme der dem Opfer betrügerisch herausgelockten Bitcoin angeordnet. Die Bitcoin des Opfers wurden daraufhin auf ein Wallet des Bundeskriminalamts – Cybercrime Competence Center (C4) übertragen.
Rechtliche Herausforderungen – Warum ist die Beiziehung von auf CyberCrime spezialisierten Anwälten sinnvoll?
Der weitere juristische Weg von der Beschlagnahme bis zur Wiedererlangung der Verfügungsmacht über die Bitcoin war steinig und von zahlreichen juristischen Hürden geprägt. Zunächst beabsichtigte die Staatsanwaltschaft, die sichergestellten Bitcoin in Euro umzutauschen. Dies entsprach jedoch nicht dem Wunsch unseres Mandanten. Hätte die Staatsanwaltschaft die Bitcoin zum Zeitpunkt der Beschlagnahme in EUR gewechselt, hätte das Opfer einen Verlust von über EUR 100.000,00 erlitten. Durch konsequentes und argumentativ fundiertes Vorgehen konnten wir den Wechsel der beschlagnahmten Bitcoin in EUR gerichtlich verhindern.
Mit Inkrafttreten des Strafprozessrechtsänderungsgesetzes 2024 wurden die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, um bereits im Ermittlungsverfahren (ohne Ausforschung und Verurteilung des Täters) eine vorzeitige Ausfolgung von beschlagnahmten Kryptowährungen zu ermöglichen. In der Folge stellten wir einen entsprechenden Antrag gemäß der neuen Rechtslage. Eine zusätzliche Herausforderung stellte die Frage der Vermögensvermischung dar, da die Wallet teilweise auch Kryptowährungen anderer Personen enthielt. Auch diese Problematik konnte durch präzise juristische Argumentation und technische Analyse erfolgreich gelöst werden.
Zusammenarbeit mit Behörden: Ein Erfolgsmodell
Besonders hervorzuheben ist die konstruktive Kooperation mit dem Landeskriminalamt Tirol, dem Bundeskriminalamt Cybercrime Competence Center (C4) sowie der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Durch klare Kommunikation, gut dokumentierte Beweisketten und exakte rechtliche Argumentation wurde ein Ergebnis erzielt, das in dieser Form keineswegs selbstverständlich ist. Ein möglichst effizient gehaltener Austausch zwischen Opfer, Rechtsanwalt, Polizei und Staatsanwaltschaft ist notwendig um im Kampf gegen die Cyberkriminalität erfolgreich zu sein.
Fazit – Was tun bei Krypto Betrug?
Viele Betroffene von Krypto-Betrug geben die Hoffnung zu früh auf. Unser Fall zeigt: Wer rasch handelt, einen spezialisierten CyberCrime Anwalt kontaktiert und auf fundierte Nachverfolgung setzt, hat Chancen auf Rückholung.
Wenn Sie Opfer eines ähnlichen Betrugs geworden sind:
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Dokumentieren Sie alle Transaktionen und Kommunikationsverläufe.
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Kontaktieren Sie umgehend einen erfahrenen Rechtsanwalt für CyberCrime / Online Betrug.
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Lassen Sie die Nachverfolgung der Kryptowährung durch Experten durchführen.
Als CyberCrime Anwälte mit Spezialisierung auf die Nachverfolgung von Kryptowährungen unterstützen wir Sie umfassend – juristisch fundiert, schnell und effizient. Für weitere Informationen und individuelle Beratung stehen Ihnen Lukas Riedler undRoman Taudesund jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter office@atb.law oder telefonisch unter +43 1 39 123 45.