Schwieriges Marktumfeld, nahezu keine Renditechance und trotzdem niedrige Risikoklasse?
Der LLB Semper Real Estate Fonds wurde Anfang 2000 aufgelegt und erzielte über viele Jahre hinweg eine solide Performance. Schwerpunktmäßig wurde von der LLB Immo Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. in europäische Gewerbeimmobilien investiert. Wohnimmobilien spielten lediglich eine untergeordnete Rolle. Die offizielle Begründung für die Abwicklung sind laut dem Fondsverwalter wie folgt: „Die LLB Immo KAG sah sich im Oktober 2023 aufgrund des raschen Rückgangs der liquiden Mittel in Folge von Anteilscheinrückgaben in den vorangegangenen Monaten und des allgemein herausfordernden Umfeldes an den Immobilienmärkten gezwungen, die Auszahlung des Rückgabepreises von Fondsanteilen auszusetzen, um die ordnungsgemäße laufende Bewirtschaftung des Fonds im Interesse der Anleger sicherzustellen.“
Auffällig ist, dass trotz des „allgemein herausfordernden Umfeldes an den Immobilienmärkten“ der Fonds mit Aussetzung der Anteilsrücknahme lediglich in die Risikoklasse 2 von 7 hochgestuft wurde. Die Risikoklassen 1 und 2 zeichnen sich dadurch aus, dass den Anlegern ein besonders niedriges Veranlagungsrisiko bescheinigt wird. Viele Banken haben diesen Fonds ihren Kunden, vor allem zur Veranlagung von Gewinnfreibeträgen empfohlen. Auch Vermittlungsprovisionen wurden von der Fondsverwaltungsgesellschaft an die Banken bezahlt. Beim LLB Semper Real Estate Fonds ist die erfolgte niedrige Risikoeinstufung wohl kaum mit dem tatsächlichen Risiko des Fonds für den Anleger vereinbar gewesen.
Abwicklung war für professionelle Marktteilnehmer absehbar
Wir haben die Rechenschaftsberichte LLB Semper Real Estate Fondsmanagements genau studiert und konnten dabei feststellen, dass
- der Ausbruch der Covid-19 Pandemie im Jahr 2020 den Kostendruck erhöhte und die Gewinnmarge deutlich schmälerte,
- die Betretungsverbote im Retail-Bereich im Jahr 2021 weiteren Druck auf den Fonds ausübten und
- institutionelle Investoren (zB Banken, Versicherungen, Pensionsvorsorgekassen etc.) im Jahr 2022 ihr Kapital signifikant aus dem Fonds abzogen.
Für professionelle Marktteilnehmer war die Abwicklung unseres Erachtens vorhersehbar. Steigende Zinsen, steigende Kosten und weniger Bedarf an Gewerbeimmobilien drücken nämlich auf die Gewinnchancen. Für Privatanleger, die oftmals auf die Beratung durch Ihren Bankberater oder Vermögensberater vertrauten, war die negative Entwicklung ein herber Schlag.
Welche Möglichkeiten habe ich als Anleger?
Privatanlegern droht aufgrund der Abwicklung des LLB Semper Real Estate Fonds ein zumindest derzeit der Höhe nach noch nicht absehbarer Schaden. Die Abwicklung des Fonds wird sich über viele Jahre hinweg ziehen. Aufgrund einschlägiger höchstgerichtlicher Rechtsprechung ist ein geschädigter Anleger grundsätzlich ab Kenntnis von schadenersatzauslösenden Ereignissen gezwungen, binnen 3 Jahren, eine Klage auf Feststellung zu erheben.
Als Privatanleger haben Sie insbesondere folgende Möglichkeiten, um den drohenden Schaden abzuwenden:
- Geltendmachung von Ansprüchen auf Feststellung der Haftung der LLB Immo Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. wegen unrichtiger Risikoeinstufung und Fehlverwaltung des LLB Semper Real Estate Fonds
- Geltendmachung von Ansprüchen gegen Vermögensberater und Bankberater wegen Fehlberatung in Zusammenhang mit dem LLB Semper Real Estate Fonds
ATB.LAW unterstützt Sie bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche
Wenn Sie Anteilsinhaber des LLB Semper Real Estate Fonds (AT0000622980 (A) oder AT0000615158 (T)) sind, stehen Ihnen Patrick Brunsteiner und Roman Taudes gerne für ein Beratungsgespräch zur Geltendmachung Ihrer Schadenersatzansprüche unter office@atb.law bzw. telefonisch unter 01 39 12345 zur Verfügung.